Tochter eines Herrn Professor zu sein, kann eine bisweilen ob der Tonnen wissenschaftlicher Artikel fast in den Wahnsinn treiben. Mein geliebter Papa war noch dazu leidenschaftlicher Bastler, weshalb ich gefühlte 1.000 Schraufn gelockert habe, einige davon mit dankenswerter Hilfe von Ileana. Ich konnte mir einen Seitenhieb auf meine Mutter nicht verkneifen, denn mein lieber Opa hatte eine Leidenschaft für Nägel, 100er, um genau zu sein. 

Heute haben wir dann ein weiteres Mal zwei Autos vollgepackt und wieder einmal einen Riesenpatzen entsorgt. Es fühlt sich leichter an, weil das Haus nicht mehr von unten bis oben vollgestopft ist. In Wahrheit aber drückt nun die Trauer tonnenschwer auf mir. 

So lange man sich durch all die Sachen durchwühlt, schlägt sie natürlich auch immer wieder zu. Doch auf der einen Seite war ich umgeben von den Dingen, mit denen er sich beschäftigt hat. Immer wieder stieß ich dabei auf schöne Erinnerungen, immer wieder vergoss ich so einige Tränen. Auf der anderen Seite ist man beschäftigt, so dass man nicht so oft innehalten muss, nicht so oft nachdenken muss. Man kann den eigenen Unglauben darüber beiseite schieben, dass der geliebte Vater wirklich tot ist, dass ihn seine Krankheit in solch großen Schritten eingeholt hat – ihn, der immer wieder neuen Mut schöpfte, immer wieder neue Aufgaben fand, die ihn weiterkämpfen ließen, tapfer bis zum Schluss, immer noch den Schelm im Nacken, immer noch eine starke Persönlichkeit, bis auch diese entschwand.

Genau diese Gedanken kann man einigermaßen fern halten, so lange man wühlt und schraubt. Doch dann erwischt es eine wieder einmal. Ach, mein lieber Papa, wie gerne ich mit Dir reden würde, wie gern ich mit Dir lachen würde, wie gern ich mich von Deiner Präsenz trösten lassen würde. Doch Du bist nicht mehr da. Nur noch in Träumen, so wie heute Nacht, als wir miteinander gelacht haben und ich mir dachte: Dein Lachen, das will ich mir merken, denn es macht mich einfach glücklich.